Bericht über die Aktivitäten im Lesetreff Schrozberg
Zu Gast in der ersten März-Sitzung war am vergangenen Mittwoch Anette Brändle, Leiterin des Lesetreffs in der Bahnhofstraße, um nach ca. 2,5 Jahren einmal wieder von der Arbeit dort zu berichten. Zahlen wollte sie dabei den Gemeinderätinnen und Gemeinderäten vorstellen, aber auch von den vielen Begegnungen im Lesetreff zu erzählen. Zuerst nannte sie die Ausleihzahlen im Vergleich der letzten vier Jahre, neben einer Gesamtzahl – für das Jahr 2022 beispielsweise 48.507 Entleihungen – auch unterteilt nach Printmedien, Zeitschriften, Belletristik und Kinder- und Jugendbüchern. Bedingt vergleichbar seinen die Ausleihzahlen der letzten Jahre, Grund dafür war Corona. Kurz nach der Eröffnung des Gebäudes begann die Pandemie und auch der Lesetreff musste schließen sowie viele Veranstaltungen absagen. Doch die Mitarbeiterinnen dort waren nicht untätig, gerade im Gegenteil – Büchertaschen wurden gepackt, zum Teil ausgetragen bzw. ausgefahren aber auch zur Abholung am Lesetreff bereitgestellt.
Diese Büchertaschen, so Frau Brändle, wurden dabei „ordentlich vollgepackt“, um für etwas Unterhaltung in der doch schwierigen Zeit zu sorgen. Dementsprechend waren die Ausleihzahlen, z.B. im Jahr 2020 mit 49.780 Entleihungen gesamt relativ hoch. Gefragt sind nach wie vor vor allem Kinder- und Jugendliteratur, aber auch Zeitschriften und die sogenannten „Tonies“ werden sehr gerne ausgeliehen. Hörbücher hingegen sind eher rückläufig, Grund dafür aber nach Aussage der Büchereileiterin z.B. die Möglichkeit der Nutzung der onleihe – erst kürzlich fanden man darüber einen Bericht im Mitteilungsblatt „Unter Uns“. Hier ist es nämlich neben vielen weitern nützlichen Funktionen auch möglich Hörbücher herunterzuladen. Auch einen Vergleich zu anderen Bibliotheken zeigte Frau Brändle und auf der war deutlich zu erkennen, wie gut der Lesetreff in Schrozberg besucht und genutzt wird. Jede der etwa 12.874 Medien wird ca. 3,74-mal entliehen, dies entspricht wiederrum 8,29 Entleihungen pro Einwohner in Schrozberg. Auch die Anzahl der Nutzer, die längst nicht nur noch aus dem Schrozberger Stadtgebiet kommen, steigt und steigt. Hatte man im Jahr noch 639 aktive Nutzer, sind es im Jahr 2022 rund 814 aktive Nutzer gewesen und alleine im Januar und Februar 2023 konnten die drei Mitarbeiterinnen 41 neue Nutzerausweise ausgeben. Ein Besucherzähler gibt außerdem Auskunft darüber, dass im Jahr 2022 16.741 Besucher da waren. „Open“ – so heißt das neue Recherchemodul, mit welchen die Leserinnen und Leser ganz bequem von zuhause aus ihrer Ausleihen verwalten können, dabei Fristen verlängern oder auch nach Büchern recherchieren.
Doch wie bereits zu Beginn angedeutet wollte Frau Brändle nicht nur Zahlen sprechen lassen. Mit vielen Bilder in einer Präsentation erzählte sie den Gemeinderätinnen und Gemeinderäten von endlich wieder stattfindenden Veranstaltungen wie Filmabenden und Lesungen, dem Leseeulentreff, Flohmärkten am Schrozberger Sommer und am Weihnachtsmarkt aber auch von der Zusammenarbeit mit der Schrozberger Schule. Regelmäßige Besuche von Schulklassen, Lesungen oder auch der Besuch in der Mittagspause, geboten ist viel für die Schrozberger Schülerinnen und Schüler im Nebengebäude. Aber auch die Kindergärten aus dem Schrozberger Stadtgebiet sind regelmäßig zu einem Bilderbuchkino eingeladen.
„Der Lesetreff wird immer mehr zum Aufenthaltsort und Treffpunkt“, so Frau Brändle und genau dies war der Wunsch. Viele schöne Momente und Begegnungen kann man dabei erleben: Seniorinnen und Senioren die sich zum Kaffee treffen, eine Erzieherin die regelmäßig mit einem Kind mit Sprachförderbedarf zu Besuch kommt oder auch Geflüchtete die den Lesetreff besuchen um sich dort zu treffen.
Zum Ende ihres Berichts erzählte sie auch noch von geplanten Veranstaltungen oder auch anderen interessanten Ideen wie beispielsweise Tauschbörsen für die verschiedensten Sachen, aber auch eine Bibliothek der Dinge – ganz im Sinne der Nachhaltigkeit.
Ein Dank der Bürgermeisterin, aber auch aus den Reihen des Gemeinderates waren die Schlussworte des Tagesordnungspunktes. Ebenso die Einladung von Frau Brändle an alle, jederzeit gerne den Lesetreff zu besuchen.
Drei Tagesordnungspunkte rund um das Thema vorhabenbezogener Bebauungsplan „Hofgut Hachtelwiesen“
Bereits mehrfach haben wir hierüber berichtet und auch der Gemeinderat hatte sich schon einige Male damit zu beschäftigen: Für die Aussiedlung eines landwirtschaftlichen Betriebes sind einige Verfahrensschritte notwendig. In der Sitzung vom 01.03.2023 stand nun zum einen die 3. Änderung (Teilfortschreibung) des Flächennutzungsplanes der Stadt Schrozberg 2020 an. Es ist dabei nach Forderung des Landratsamt Schwäbisch Hall ein „Sonstiges Sondergebiet Landwirtschaft“ auszuweisen. Nachdem die Kommunalpolitiker einstimmig dem Aufstellungsbeschluss zugestimmt hatten, erfolgte eine solche Abstimmung auch für den Beschluss zur Vereinbarung eines Durchführungsvertrages. Dieser Vertrag regelt die Durchführung, die Planung und die Kostentragung des Vorhabens, einschließlich der internen und externen Erschließung, sowie der naturschutzrechtlichen Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen. Dann folgte der wohl umfangreichste Tagesordnungspunkt: Die im Rahmen der Verfahrensbeteiligung von den Behörden und Trägern und sonstigen Trägern öffentlicher Belange vorgebrachten Anregungen und Bedenken waren abzuwägen. Die eingegangenen Hinweise und Stellungnahmen wurden dafür vom Planer des Verfahrens, Herrn Jöchner vorgestellt, passend dazu die möglichen Abwägungsvorschläge. Einstimmig auch hier der Beschluss des Gremiums, die vorgebrachten Anregungen und Bedenken entsprechend dem Vorschlag der Verwaltung beim vorhabenbezogenen Bebauungsplan mit Erschließungsplan zu berücksichtigen, diesen als Satzung zu beschließen und bald zu finden im Mitteilungsblatt, öffentlich bekannt zu machen.
Einbeziehungs- und Ergänzungssatzung „Wolfskreut-Süd“
Um ein Bauvorhaben in der Ortschaft Wolfskreut zu ermöglichen, hat der Gemeinderat am 31.03.2022 die Aufstellung der Einbeziehungs- und Ergänzungssatzung „Wolfskreut-Süd“ beschlossen. Eine Benachrichtigung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange ist im Juni 2022 erfolgt. Nachdem entsprechende Hinweise und Stellungnahmen von den Trägern öffentlicher Belange eingegangen sind, wurden diese in die Überarbeitung der Planung vom 07.11.2022 eingearbeitet und es fand wegen umfangreicher Planänderungen eine erneute öffentliche Auslegung vom 19.12.2022 bis 20.01.2023 sowie eine erneute Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange statt. Der wesentliche Inhalt der im Rahmen der öffentlichen Auslegung und der Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange eingegangenen Stellungnahmen, sowie der jeweilige Vorschlag der Verwaltung, in welcher Weise diese Bedenken und Anregungen zu berücksichtigen sind, waren den Beratungsunterlagen beigefügt. Um die Stellungnahmen inhaltlich zu bewerten und Abwägungsvorschläge vorstellen war der verantwortliche Planer Herr Jöchner zu Gast. Einstimmig erfolgte zum Ende auch hier ein Beschluss, allerdings vorbehaltlich der Zustimmung des Ortschaftsrates Leuzendorf, dieser tagt erst in der kommenden Woche.
Mögliche – aber sehr teure Hochwasserschutzmaßnahme für Zell vorgestellt
In beinahe als regelmäßig zu bezeichnenden Abständen gibt es im Teilort Zell Starkregenereignisse mit dementsprechenden Folgen. Dabei kommt es aufgrund der vorhandenen Topographie beim Abfließen des Niederschlagwassers zum Austrag von Bodenmaterial aus den angrenzenden Ackerflächen. Dezimeterdick bleibt dann der Schlamm auf den Verkehrsflächen und Grundstücken liegen. Das aus drei Richtungen abfließende Wasser bekommt durch die relativ steilen Hänge in Zell eine reißende Kraft. Fahrzeuge und auch Menschen laufen Gefahr, dort mitgerissen zu werden.
Im Jahr 2017 hat die Verwaltung zusammen mit dem Landratsamt Schwäbisch Hall nach Lösungsmöglichkeiten wie z.B. einer Rückhaltung an geeigneter Stelle gesucht. Um für eine solche Maßnahme entsprechende Fördermittel beantragen zu können, ist ein Starkregenmanagementkonzept vorzulegen. Dieses wurde zwischenzeitlich durchgeführt und im letzten Jahr dem Gemeinderat, als auch den Bürgerinnen und Bürgern vorgestellt. Bei einem außergewöhnlichen Niederschlagsereignis für Zell ist zu erkenne, dass der Zustrom aus Westen über ein kleines Gewässer erfolgt, der Zustrom aus südlicher Richtung kommt über einen Feldweg. Durch den Bau von Erddämmen an geeigneten Stellen könnte der schnelle Zustrom verhindert und große Wassermengen zurückgehalten werden. In der ersten März-Sitzung war nun Herr Eissing vom Planungsbüro IPE zu Gast, um den Gemeinderätinnen und Gemeinderäten eine mögliche Variante mitsamt einer ersten groben Kostenschätzung vorzustellen. Anhand einer Präsentation erläuterte Herr Eissing dass es möglich wäre, den westlichen Zustrom über ein quer zum Gewässer verlaufenden Damm abzufangen, womit etwa 5.800 m³ Wasser zurückgehalten werden könnten. Aber komplizierter wird es mit dem Zufluss aus Süden. Mehrere Dämme müssten hier parallel zum Weg aufgebaut werden, da aufgrund des bestehenden Weges nicht quer zum Tal gebaut werden kann. Hierbei könnten in Summe etwa 10.000 m³ Wasser eingestaut werden. Schwierig gestaltet sich bei dieser Lösung außerdem die Zustimmung aller betroffener Grundstückseigentümer. Bis auf einen Eigentümer haben alle anderen bisher ihr Einverständnis signalisiert. Herr Eissing berichtete weiter, dass sich bei den Voruntersuchungen außerdem ergeben hätte, dass der bestehende Regenwasserkanal zu klein ist und darum im Rahmen der Maßnahme vergrößert werden sollte. Nach diesen Erläuterungen sprach der Fachmann die möglichen Kosten an: rund 2,4 Millionen € brutto standen unter dem Strich einer ersten vagen Kostenschätzung. Diese extrem hohen Kosten waren dann auch Grund für eine Diskussion über alternative Möglichkeiten. Ein Beschluss erfolgte am Ende einstimmig dafür die Stadt zu beauftragen einen Zuschussantrag für die Durchführung der Hochwasserschutzmaßnahme in Zell zu stellen. Voraussetzungen dafür wiederrum sind Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern und so Bauamtsleiter Pöschik, außerdem eine Kosten-Nutzenanalyse. Entschieden ist somit mit diesem getroffenen Beschluss noch nichts und es bleibt abzuwarten, was all die notwendigen nächsten Schritte für Ergebnisse bringen werden. Sicher wird dieses Thema noch öfters im Gemeinderat behandelt und diskutiert werden.
Haushaltsplan 2023 beschlossen
Am 23.01.2023 wurde der Haushaltsplan für das Jahr 2023 von der Verwaltung eingebracht, am 09.02.2023 erfolgten hierzu die Stellungnahmen der Fraktionen. Bei dieser Sitzung einigte man sich darauf, nachdem von der Wahlgemeinschaft für Jedermann einige Anträge – auch solche die „haushaltswirksam“ wären – gestellt wurden, eine Beschlussfassung am 01.03.2023 vorzusehen. Eine Stunde dauerte die hierzu notwendig Aussprache, nach welcher die Haushaltssatzung 2023 mit dem Haushaltsplan 2023 sowie der mittelfristige Finanzplan 2024 bis 2026 der Stadt Schrozberg mehrheitlich beschlossen wurde.
Abgelehnt wurde in der vorangehenden Diskussion dabei mehrheitlich der gestellte Antrag, die Einstellung von 500.000 € für die Installation von PV-Anlagen auf kommunalen Gebäuden als Beitrag zum Klimaschutz. Dies nicht, weil der Gemeinderat bzw. die Verwaltung diesen Weg nicht weiterverfolgen möchte, sondern deshalb, weil für weitere solche Maßnahmen eine genauere Planung bzw. ein Konzept vorliegen sollte. Auch die Möglichkeit, Dächer an Privatpersonen zu vermieten kam zur Sprache. Nachdem auch die Verwaltung in ihrem Beschlussvorschlag von einer Aufnahme eines pauschalen Planansatzes abriet, entschied sich dafür auch das Gremium mehrheitlich. Schulradwegeplan war das Thema des nächsten haushaltswirksamen Antrages der Wahlgemeinschaft für Jedermann. Diesen in einer der nächsten Sitzungen vorzustellen, dazu erfolgte die Zustimmung, allerdings, die Einstellung von 20.000 € in den Haushalt für die Umsetzung möglicher Maßnahmen wurde mehrheitlich abgelehnt. Nach Vorstellung des Schulradwegeplanes kann dann der Umfang der durchzuführenden Maßnahmen festgelegt werden, die darauf basierenden Kosten/Ausgaben könnten dann, je nach Ausführungsumfang, überplanmäßig bereitgestellt werden – so die vorgeschlagene Vorgehensweise der Verwaltung, welche dann auch Zustimmung fand. Die Einrichtung eines Bürgerbudgets betrachtete die Verwaltung als nicht zielführend und vor allem für zu bürokratisch. Die Wahlgemeinschaft für Jedermann schlug mit ihrem eingebrachten Antrag ein Vier-Stufen-System vor, mit welchem Bürgerinnen und Bürger Vorschläge und Ideen einbringen können. „Der Ansatz gut, die Umsetzung zu bürokratisch“ – so die häufig gehörte Aussage im Rahmen der Diskussion, nach welcher dieser Antrag mehrheitlich abgelehnt wurde. Aber, die Einrichtung eines Formulars z.B. auf der Homepage der Stadt Schrozberg zum Einbringen solcher Ideen und einer anschließenden Weitergabe zur Sichtung und Entscheidung an den Gemeinderat, soll nach Wunsch des Gemeinderates kommen. Die weiteren Anträge der Wahlgemeinschaft für Jedermann, die Themen Kläranlage, die Vorstellung des Mäh- und Pflanzplans, die Vorstellung alternativer Betreuungsformen wie beispielsweise ein Waldkindergarten und die Debatte über die Einrichtung eines Jugendgemeinderates auf die Tagesordnung des Gemeinderates zu setzen werden umgesetzt und somit in einer in der Sitzung in diesem Haushaltsjahr beraten werden.
Kurz berichtet:
- Der Gemeinderat beschloss den Erlass einer Satzung zur Festlegung verkaufsoffener Sonn- und Feiertage im Jahr 2023 – eine entsprechend notwendige Veröffentlichung finden Sie im Mitteilungsblatt vom Freitag, den 10.03.2023. Damit kann man sich schon heute Sonntag, den 16.04.2023 „Auto, Mode, mehr“ im Outlet, einen verkaufsoffenen Sonntag anlässlich des Jubiläumswochenendes „50 Jahre Stadt Schrozberg“ am Sonntag, den 18. Juni 2023, ein Jubiläumswochenende der LBV Schrozberg am Sonntag, den 24. September 2023 und den Feiertag am 03. Oktober 20023 mit dem schon traditionell gewordenen Deutschlandfest vormerken.
- Fünf Spenden wurden angenommen: Geschenke gab es anlässlich der Eröffnung der Kinderkrippe, zwei Kisten Sekt anlässlich der Neugestaltung des Etikettes und Joghurt, kostenlos zum Verzehr am Neujahrsempfang. Angenommen wurden alle Sachspenden einstimmig, herzlichen Dank nochmals an die Spender.
- Die Baukostenabrechnung der Maßnahme „An-/Umbau Feuerwehrgerätehaus Schrozberg“ wurde bekannt gegeben. Die Kostenberechnung lag bei 310.000 €, die Abrechnung ergab Mehrkosten von rund 10.300 €.
- Wie jedes Jahr im Frühjahr werden die Entscheidung zur Vergabe der Förderungen aus dem ELR – Entwicklungsprogramm ländlicher Raum- bekannt gegeben. 100,4 Millionen € werden dafür insgesamt in Baden-Württemberg für rund 1.392 Projekte ausgezahlt. 41 Millionen € davon gehen in den Landkreis Schwäbisch Hall, davon wiederrum 121.265 € nach Schrozberg an private Maßnahmen im Bereich Wohnen und Arbeiten in Bartenstein, Leuzendorf und Lindlein.
- Bürgermeisterin Förderer gab die Zustimmung des Gemeinderates zur Niederschlagung einer Forderung aus nichtöffentlicher Sitzung vom 09. Februar 2023 bekannt.
- Erfreuliche Nachrichten gab es für Bürgermeisterin Förderer „in eigener Sache“ zu verkünden – die Familie Förderer erwartet Nachwuchs. Bürgermeisterin Förderer wird deshalb zum Ende des Sommers für die Zeit des Mutterschutzes pausieren.