Bürgermeisterin Förderer in die zweite Amtszeit eingesetzt
Die vergangene Gemeinderatssitzung, welche der Rahmen für die Amtseinsetzung einer/s neu oder wiedergewählten Bürgermeisterin/s ist, war anders als üblich: Nicht wie sonst traf man sich dazu im Sitzungssaal, um dort in großer Runde zu diskutieren und abzustimmen, sondern der Kultursaal mit Reihenbestuhlung war Ort des Geschehens. Neben den erschienenen Gemeinderätinnen und Gemeinderäten durfte der 1. stellvertretende Bürgermeister Friedrich Gackstatter, für diese besondere Sitzung Vorsitzender des Gremiums, zahlreiche Gäste begrüßen. Nach der Feststellung der Beschlussfähigkeit und Eröffnung der Sitzung hieß er Landrat Bauer, Frau MdL Catherine Kern sowie zahlreiche Oberbürgermeister, Bürgermeisterkolleginnen und -Kollegen, nicht nur aus dem Landkreis Schwäbisch Hall herzlich willkommen. Der 1. stellvertretende Bürgermeister Friedrich Gackstatter blickt in seinem anschließenden Grußwort auf die vergangene Amtszeit von Bürgermeisterin Förderer zurück und die Aufgaben, die diese acht Jahre bestimmt haben. Dabei nannte er beispielsweise den Breitbandausbau, die Investitionen in die Feuerwehr, den Ausbau der Kinderbetreuung oder auch den Abschluss der Innenstadtsanierung. Mit einem Ausblick auf die kommenden acht Jahre beschrieb er die künftigen Aufgaben der alten und neuen Bürgermeisterin als anspruchsvoll, vielseitig und fordernd. Ein immer offenes Ohr für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt und Präsenz seien dabei sehr wichtig. Als Ziel nannte er das Voranbringen der Kommune, attraktiv für junge Familien zu sein, den Erhalt der ländlichen Infrastruktur und dies alles bei knappen Kassen. Notwendig sei deshalb immerzu das Beantragen von Fördermitteln, den auch in Zukunft werden viele Maßnahmen nur mit finanziellen Zuwendungen von unterschiedlichen Stellen umsetzbar sein. Spürbarer wird sicherlich auch der Unterschied von Pflichtaufgaben oder freiwilligen Aufgaben einer Kommune werden, wird man doch in Zukunft nicht mehr alle Wünsche erfüllen können. Von einer guten Zusammenarbeit von Verwaltung und Gemeinderat konnte der 1. stellvertretende Bürgermeister berichten und er äußerte den Wunsch, dies in der zweiten Amtszeit von Bürgermeisterin Förderer mit dem künftigen Gremium genauso weiterführen zu wollen. Die Themen Sanierung der Schule samt Ausbau des Ganztagesbetriebes, die Sanierung des Schlossdaches, die weitere Umsetzung des Feuerwehrbedarfplans und auch das Thema Hochwasserschutz sind einige der Zukunftsaufgaben der Bürgermeisterin und des Gremiums.
Nach einer sehr unterhaltsamen musikalischen Einlage, hierzu betraten immer wieder Chanson-Sängerin Rebecca-Madeleine Katz-Christian aus Bartenstein, begleitet von Pianist Martin Giebel die Bühne, bat der 1. stellvertretende Bürgermeister Gackstatter Bürgermeisterin Förderer auf die Bühne. Feierlich hob Bürgermeisterin Förderer die rechte Hand und sprach die Vereidigungs- und Verpflichtungserklärung nach.
Danach war Landrat Gerhard Bauer an der Reihe und durfte die Gelegenheit nutzen, an die Kandidatenvorstellung des Hohenloher Tagblattes anlässlich der Bürgermeisterwahl in der Stadthalle in Schrozberg zu erinnern. Der Bitte der Tageszeitung, einen sie beschreibenden Gegenstand mitzubringen kam dabei auch Bürgermeisterin Förderer nach und hob einen Taktstock in die Höhe, mit welchem sie in einem Vergleich zwischen Dirigenten und Bürgermeisterin beschreiben wollte. Denn auch ein Dirigent, welcher den Takt vorgebe, mache alleine keine Musik, genau wie ein Stadtoberhaupt für die Weiterentwicklung den Gemeinderat brauche.
Landrat Bauer gratulierte Bürgermeisterin Förderer zum Antritt ihrer zweiten Amtszeit und sprach dabei auch seine Rede beim Amtsantritt im Jahr 2016 an. Damals noch die jüngste Bürgermeisterin Baden-Württembergs sei bei Bürgermeisterin Förderer in den letzten acht Jahren einiges passiert und so meistere sie als zwischenzeitlich zwei-fache Mutter mit Bravour die großen Herausforderungen der letzten Jahre. Neben der Corona-Krise sprach er dabei die Problematik rund um die Unterbringungen von Geflüchteten und auch die schwierige finanzielle Lage an. Schnell und sehr gut hineingewachsen sei Bürgermeisterin Förderer in dieses Amt, so Landrat Bauer in seiner Ansprache. Das Vertrauen von 2/3 der Wählerinnen und Wähler bei der Wahl im vergangenen April sei dabei eine gute Basis für die weitere Arbeit an der Spitze der Stadt Schrozberg. In einem Ausblick auf die zahlreichen Aufgaben, die in naher und ferner Zukunft auf die Stadt Schrozberg zukommen werden, machte er deutlich, dass die nächsten Jahre arbeitsreich, kommunalpolitisch spannend und vor allem von einer schlechten finanziellen Lage geprägt sein werden. Viel Erfolg, Entschlossenheit, Herzblut und einen großen Rückhalt aus den Reihen des Gemeinderates und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wünschte Landrat Bauer ihr zum Ende seiner Ansprache. Und um wieder zurück zu kommen zum Thema Taktstock und Dirigentin sprach er von einem „Opus 2024 -2032“ der Bürgermeisterin zum Wohle der Stadt Schrozberg.
Nach einer weiteren musikalischen Einlage durch Frau Katz-Christian und Herrn Giebel gehörte die Bühne dann Bürgermeisterin Förderer. Sie bedankte sich für das Vertrauen der Wählerinnen und Wähler und das gute Wahlergebnis. Viele Fortschritte seinen in den vergangenen Jahren gemeinsam erzielt worden: die Infrastruktur wurde verbessert, neue Freitzeiteinrichtungen geschaffen und der soziale Zusammenhalt gestärkt – jeder einzelne Erfolg ein Beweis für Bürgermeisterin Förderer dafür, was möglich und machbar ist, wenn man zusammenarbeitet und sich dabei auf die gemeinsamen Werte der Demokratie stützt. Ein besonderes Anliegen war es Bürgermeisterin Förderer auch in ihrer Antrittsrede die Menschen zu würdigen, die unermüdlich daran arbeiten die Gemeinschaft stark und lebendig zu halten, Wertschätzung und Anerkennung sei hier unbedingt notwendig. Den bei einem Blick in die Zukunft zeigt sich, dass die kommenden Jahre neue Herausforderungen, aber auch Möglichkeiten bringen werden. Sie nannte dabei den Klimawandel, ein inklusives Wachstum und den Willen, die Demokratie weiter zu stärken. Als eine der größten Herausforderungen in den kommenden Jahren bezeichnete Bürgermeisterin Förderer begrenzten Ressourcen, sowohl Fachkräfte als auch finanzielle Mittel sind knapp und erfordern innovative sowie nachhaltige Lösungen. Themen werden dabei sicher die Kinderbetreuung, die Schulentwicklung, der Brandschutz, ein kürzlich erst auf den Weg gebrachtes Abwasserstrukturgutachten und natürlich die Daueraufgabe einer Flächengemeinde wie Schrozberg, fortwährend in die Infrastruktur zu investieren um diese zu erhalten. Einen besonderen Appell richtete sie dann zum Ende ihrer Antrittsrede an das Publikum: In Europa, aber auch hier in Deutschland sehe man einen deutlichen Rechtsruck in der Gesellschaft. Man dürfe nicht zulassen, dass Angst und Hass unsere Gesellschaft spalten. „Man müsse Brücken bauen, wo andere Mauern errichten wollen. Wir müssen den Dialog suchen, wo andere in Konfrontation verharren. Wir müssen die Vielfalt feiern, die unsere Stadt so einzigartig macht“, so Bürgermeisterin Förderer. Als gemeinsames Ziel nannte sie eine Stadt zu schaffen, in der jeder Mensch die gleichen Chancen hat, seine Träume zu verwirklichen. Eine Stadt, die auf den Werten der Gerechtigkeit, der Gleichheit und der Freiheit beruht. Eine Stadt, in der Demokratie nicht nur ein Wort, sondern eine gelebte Realität ist. Dankesworte folgten darauf und umfassten neben dem Dank an ihren Mann Manuel für die große Unterstützung all die Jahre die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aller Dienststellen, alle Beteiligten des Abends und schlussendlich allen Schrozbergerinnen und Schrozbergern für das erneute Vertrauen. Dies sei für sie Verpflichtung und Ansporn zugleich sich weiterhin mit ganzer Kraft für unsere Gemeinschaft einzusetzen. Anhaltender Applaus zum Ende ihrer Rede begleitete Bürgermeisterin Förderer von der Bühne. Applaus gab es auch für weitere Auftritt der Musiker, neben musikalischen Beiträgen wie z. B. „What a wonderful World“ von Louis Armstrong, „La Vie An Rose“ von Edith Piaf, „Rote Rosen“ von Hildegard Knef sorgten neben erheiternden Geschichten auch nachdenkliche aktuelle aufgegriffenen Themen von Frau Katz-Christian für wunderbare Unterhaltung an diesem besonderen Abend, gekrönt mit einem Zitat von Margaret Fletcher, welches ihrer Ansicht nach sehr gut zur Bürgermeisterin passe: „Willst du eine Rede hören, dann wende dich an einen Mann. Willst du Taten sehen, dann geh zu einer Frau.“
Während im Kultursaal der 1. stellvertretende Bürgermeister Gackstatter den offiziellen Teil der Gemeinderatssitzung beendete, standen im Foyer des Schlosses schon Sekt, Getränke und ein kleiner Imbiss für die Gäste bereit. So dauerte es nicht lange, bis sich die gesamte Gesellschaft zum dann länger dauernden, gemütlichen und geselligen Teil zusammengefunden hatte.
Unsere Bilder zeigen Bürgermeisterin Jacqueline Förderer (links) beim Sprechen des Amtseids zusammen mit dem 1. stellvertretenden Bürgermeister Friedrich Gackstatter (links), Landrat Gerhard Bauer (links) beim Überreichen eines Präsentes an Bürgermeisterin Jacqueline Förderer (rechts), die Musiker des Abends Rebecca-Madeleine Katz (links) und Martin Giebel (rechts) und einen Blick in das Foyer des Schlosses beim anschließenden Imbiss.