Die Schule Schrozberg – Lesung von Autorin Christine Rickhoff für die Zweit- und Drittklässler

Die Schule Schrozberg - Lesung von Autorin Christine Rickhoff für die Zweit- und Drittklässler

Erwartungsvoll strömten sowohl die Drittklässler gleich morgens um 8 Uhr als auch die Zweitklässler ab 10 Uhr am Mittwoch, 19.3. in den Lesetreff und lernten dort die Kinderbuchautorin Christine Rickhoff kennen, die ihr Buch Keine Angst vor der Angst vorstellte. Eine Extra-Begrüßung gab es gleich zu Beginn von Checker Tobi persönlich, der die Kinder von der Leinwand aus auf die Lesung einstimmte. Er ist nämlich einer von 100 bekannten und klugen Menschen, die sich von Christine Rickhoff zu ihren Ängsten befragen haben lassen. Neben Checker Tobi, der als Kind Angst vor dem Keller hatte,  erfuhren die Kinder unter anderem, dass sich Fußballer Thomas Müller vor der dunklen Ecke auf dem Schulhof fürchtete und Lina Larissa Strahl ("Bibi" aus "Bibi und Tina") Angst vor fast allem, aber insbesondere auch vor dem Reiten (!) hatte. Neben den Berühmtheiten enthält das Buch auch Schilderungen von Experten, die versuchen Kindern und Menschen zu helfen, die zu viel Angst haben: Die Chefin der Psychologen der SOS-Kinderdörfer, Dr. Teresa Ngigi, fliegt beispielsweise genau dorthin, wo Schlimmes passiert und versucht dort zu helfen. Ihr bester Tipp für Kinder ist es, die Angst zu malen und für Erwachsene, sie aufzuschreiben. Die Autorin erzählte auch von einem Professor, der eine Klinik leitet und Menschen hilft, die unter ihren Ängsten zu sehr leiden.

Die Erfahrungen der gespannt zuhörenden Kinder der Schrozberger Grundschule wurden oft miteinbezogen und es stellte sich heraus, dass die meisten Kinder mehr Angst haben, wenn in der Nacht die Füße unter der Bettdecke hervorschauen. Befinden sich die Füße unter der Decke, ist alles gleich viel entspannter. Ähnlich ist es mit der Lage zur Wand: Soll man mit dem Gesicht zur Wand schlafen, wird dies als viel gefährlicher empfunden als wenn man mit dem Gesicht zur Tür schläft. Die schmunzelnd zustimmenden Gesichter der Kinder zeigten, dass es nicht wenigen genau so geht.

Nachdem die Erfahrungen der Kinder mit denen der Persönlichkeiten aus dem Buch abgeglichen waren, erzählte Frau Rickhoff von den Tipps und Tricks, die sie durch das Schreiben des Buches, welches übrigens in der Coronazeit entstand, von den interviewten Personen erfahren hat.  Da ihr  eigener Sohn damals mit Alpträumen zu kämpfen hatte und fragte: "Was tut man eigentlich gegen die Angst?", beschloss sie, ein Buch darüber zu schreiben und Tipps zu sammeln: Einer davon ist der 5-4-3-2-1-Trick von Jule aus "Wendy – Der Film". Wenn sie Angst hat, denkt sie nämlich an 5 Menschen, die sie liebt, dann an 4 Lebensmittel, die sie ekelhaft findet und an 3 Dinge, die sie auf eine einsame Insel mitnehmen würde. Bei der Zahl 2 überlegt sie sich 2 Dinge, die sie sich zum nächsten Geburtstag wünscht und bei 1 denkt sie an einen Ort, an dem sie in dem Moment gerne wäre. Wenn sie das alles durch hat, ist die Angst weg. Ausprobieren lohnt sich, die Kinder der dritten Klasse haben es schon getestet und die Wirkung bestätigt. Die Grundschüler erfuhren auch, dass das Kneten der Haut die Angst bezähmt. Die Angst beginnt nämlich im Kopf, genauer gesagt im Mandelkern, auch "Reptiliengehirn" genannt, es ist nämlich der älteste Teil unseres Gehirns. Um die lästige Angst nicht mehr ertragen zu müssen, könnte man ja diesen Mandelkern einfach herausoperieren, schlug Christine Rickhoff scherzhaft vor, um den Kindern dann jedoch zu erklären, welch positive Seiten die Angst auch hat, sie dient nämlich als unsere persönliche Alarmanlage und schützt uns vor gefährlichen Situationen. Die Kinder erlernten bei dieser aktiven Lesung ganz nebenbei wissenschaftliche Fakten über die Funktion von Stresshormonen, über Selbsthypnose und vor allem darüber, dass gerade die ganz persönlichen Ängste auch eine Chance sein können. So hatte ein Synchronsprecher als Kind furchtbare Angst vor dem Vorlesen und ein heute erfolgreicher Vielseitigkeitsreiter vor dem Reiten.

Mit einem spannenden Quiz wurden die Mädchen und Jungs zum Erraten sehr spannender Fragen zum Thema Angst motiviert und auch für die Fragen nahm sich Frau Rickhoff Zeit, die am Ende auch jedem Kind eine Autogrammkarte unterschrieb.

Ein herzliches Danke von allen jungen Gästen an die Autorin und an das Team des Lesetreffs sowie an Frau Fay, die den Besuch der Lesung für die Grundschüler organisierten.

 

 

 

SH

 

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