Haushaltsplan für das Jahr 2025 wurde eingebracht
466 Seiten zuzüglich 27 Seiten Wirtschaftsplan Wasser – dies ist der Haushaltsplan für das Jahr 2025 der Stadt Schrozberg. Ein umfangreiches Dokument wurde den Gemeinderäten zu Anfang der Sitzung zur Verfügung gestellt und Bürgermeisterin Förderer ging zu Beginn der ersten Beratungen zum Haushaltsplan auf die Entwicklungen in Deutschland und der Welt ein: Trump als neuer Präsident der USA, Putin und der Krieg in der Ukraine – alles Dinge mit Folgen, sicherlich auch für Baden-Württemberg und sogar für Schrozberg. Im Rahmen ihrer Rede wies sie auf die Auswirkungen der anstehenden Bundestagswahl hin, deren Ausgang maßgeblich auch die Perspektiven für Kommunen wie Schrozberg beeinflussen wird. Die Regierungsbildung nach der Wahl wird vermutlich einige Zeit in Anspruch nehmen. Als drängenden Themen der Gegenwart nannte sie insbesondere Energie, Klimawandel, Mobilität, den Fachkräftemangel sowie die Bedeutung der künstlichen Intelligenz, die auch vor der Stadt nicht haltmachen würden. Schrozberg gelte wie viele andere Kommunen im Landkreis Schwäbisch Hall als finanzschwache Gemeinde, man sei auf Fördermittel angewiesen, jedoch seien auch diese zunehmend schwieriger zu erhalten. Bürgermeisterin Förderer berichtete von langen Abrechnungszeiträumen, vielen Null-Runden bei Förderanträgen und der Tatsache, dass beim Ausgleichstock nur noch eine Maßnahme pro Antragsrunde angemeldet werden könne. Bürgermeisterin Förderer nannte dann Zahlen aus dem Haushaltsplan welche zeigen, dass auch mittelfristig kein ausgeglichener Haushaltsplan darstellbar sei, aber die Ergebnisse besser werden. Die Mindestliquidität wird durch Ermächtigungen aus dem Jahr 2024 im Jahr 2025 gut erreicht. Der Schuldenstand beträgt zum Ende des Jahres 2025 voraussichtlich 6.019.725 €, was eine Verschuldung von 1.029,89 € pro Kopf entspricht. Ob der Haushaltsplan so genehmigungsfähig sei so Bürgermeisterin Förderer, sei noch in Klärung. Weder die Einnahmen noch die Ausgaben seien jedoch in großem Umfang zu beeinflussen, was sie auch mit Argumenten belegt: Bei den Einnahmen seien z.B. die Gemeindeanteile an Einkommensteuer oder Umsatzsteuer nicht beeinflussbar, bei den Ausgaben habe man kaum Einfluss auf die Kostenentwicklung bei Bau, – Unterhaltungs- oder Personalkosten. Auch die Erhöhung der Kreisumlage von 4,4 % sprach sie in diesem Zusammenhang an, über 400.000 € schlagen hier zu Buche. Sehr viel Infrastruktur bringt eine Flächengemeinde wie Schrozberg mit sich, diese Dezentralität sei gewollt, so Bürgermeisterin Förderer, aber auch eine große Aufgabe, bei welcher zahlreiche Bauvorhaben notwendig sind, um diese Infrastruktur aufrecht zu erhalten. Bei der Frage nach möglichen Stellschrauben der Kommune stellte sie fest, dass hier die Möglichkeiten wieder nur sehr gering seien. Hier gilt es nun Maßnahmen zu priorisieren und zu strecken und das Notwendige vom Wünschenswertem zu trennen. Bevor Bürgermeisterin Förderer der Stadtkämmerin Carmen Kloß für deren Erarbeitung des umfangreichen Zahlenwerks dankte und das Wort an sie zur Erläuterung der wichtigsten Zahlen übergab, gab sie zu Bedenken, dass der vorliegende Haushalt auf den ersten Blick eine Ansammlung von Zahlen sein möge, doch dieser spiegele wider, wofür die Stadt Schrozberg stehe: für den Willen, notwendige Projekte vorauszubringen, auch wenn der finanzielle Spielraum begrenzt sei. In der Sitzung vom 24. Februar 2025 sollen nun die Fraktionen des Schrozberger Gemeinderats zu diesem Haushaltsplan Stellung nehmen. Anschließend könnte die Beschlussfassung über das Zahlenwerk und die Haushaltssatzung erfolgen.
Waldwirtschaftsplan für den Stadtwald Schrozberg: Rückblick und Ausblick im Gemeinderat vorgestellt
Begrüßen konnte Bürgermeisterin Förderer in der ersten Sitzung des Schrozberger Gemeinderates im Jahr 2025 den für den Schrozberger Stadtwald zuständigen Revierleiter Udo Hauber. Schon öfter hatte er die Aufgabe, Bericht über den Schrozberger Stadtwald zu erstatten, diesmal blickte er in der Sitzungsrunde aber in einige neue Gesichter was für ihn der Anlass war, kurz noch auf die Strukturen der Frostverwaltung und die Zahlen zum Schrozberger Stadtwald einzugehen. Rund 80 ha Wald sind im Besitz der Stadt Schrozberg. Nachteil dabei ist, dass diese Zahl auf ca. 15 Distrikte und 25 Abteilungen aufgeteilt sei und es sich damit oftmals um nur kleine Flächen handelt, was die Holzernte relativ teuer werden lässt.
Bei dem folgenden Rückblick auf das Jahr 2024 klang dieser insgesamt recht positiv, vor allem im Vergleich zu den Vorjahresbedingungen. Dank regelmäßiger Niederschläge im Jahr 2024 konnte sich der Wald von den Trockenschäden der vergangenen Jahre etwas erholen. Das hat nicht nur die Lage in Bezug auf den Borkenkäfer entspannt, sondern auch den Holzmarkt stabilisiert, sodass das meiste Holz verkauft werden konnte.
Allerdings gibt es auch weiterhin Herausforderungen, insbesondere das Eschentriebsterben im Schrozberger Stadtwald, das für erhöhten Aufwand bei der Verkehrssicherung und außerplanmäßige Einschläge sorgt. Auch einige Buchen im Distrikt Eichelberg bei Reichertswiesen mussten trotz etwas Erholung gefällt werden. Die Kultursicherung sei wie geplant verlaufen, so Revierförster Udo Hauber, so wurden z.B. im Murrenberg mehrere hundert Wuchshüllen abgebaut.
Für das Jahr 2025 sind konkret 340 Festmeter Holzschlag bei absterbenden Buchen und Eschen sowie zusätzliche Maßnahmen für Verkehrssicherung und Käferholz eingeplant. Auch im Bereich der Kultursicherung wird weiterhin eingegriffen, wenn nötig, und im Haldenberg sollen auf ehemaligen Eschenflächen neue Pflanzungen erfolgen.
Zum Ende seines Vortrags ging Herr Hauber dann noch auf Zahlen des Jahresabschluss 2024 ein: Die Einnahmen fallen dabei besser wie geplant aus, da ein Teil des Holzes, welches 2023 gemacht wurde erst 2024 verkauft werden konnte. Weitere Punkte führen deshalb beim Abschluss zu einem Überschuß von 300 €. Für das Jahr 2025 sind Einnahmen von 19.600 € geplant, dem gegenüber stehen Ausgaben von 37.700 €, somit ein Zuschussbedarf von 18.100 €. Einstimmig fiel nach knapp 30 Minuten der Beschluss, dem Waldwirtschaftsplan für den Stadtwald Schrozberg für das Forstwirtschaftsjahr 2025 zuzustimmen.
Kurz berichtet:
Kurz berichtet:
- Im September 2024 wurde im Gemeinderat beschlossen, ein Einziehungsverfahren für ein Teil eines Grundstücks in der Blaufeldener Straße einzuleiten. Durch einen Verkauf der Teilfläche entsteht der Öffentlichkeit dadurch kein Nachteil, da die Fläche keine weitere Durchgangsmöglichkeit bietet. Nach der erfolgten notwendigen öffentlichen Bekanntmachung gingen bis zum Ablauf der Frist keine Einwendungen ein, weshalb der Gemeinderat nun auch einstimmig für die Entwidmung des Teilgrundstücks votierte.
- Zwei Spenden aus dem Dezember galt es in der Januar-Sitzung offiziell anzunehmen: Jeweils Geldspenden für die Schule Schrozberg und den Güterschuppen Schrozberg wurden genehmigt.
- Einen nichtöffentlichen Beschluss aus der Dezember-Sitzung gab es von Bürgermeisterin Förderer bekannt zu geben, nämlich die Niederschlagung einer größeren Forderung gegen einen Gewerbebetrieb.
- Bürgermeisterin Förderer informierte die Gemeinderäte über die derzeitige Flüchtlingssituation: Zur Unterbringung sind vom Landratsamt Schwäbisch Hall derzeit eine 4-köpfige Familie und fünf Einzelpersonen angekündigt. Die Unterbringung der fünf Einzelpersonen ist zwischenzeitlich erfolgt. Die Wohnungssuche für die 4-köpfige Familie läuft – deshalb auch nochmals an dieser Stelle der Aufruf: Die Stadt Schrozberg sucht ständig Wohnraum. Das Mietverhältnis kann dann gegebenenfalls wahlweise mit den betroffenen Personen/ Familien selbst oder auch mit der Stadt abgeschlossen werden. Bitte melden Sie Ihre Wohnungsangebote an die Stadt Schrozberg, Krailshausener Str. 15, 74575 Schrozberg – Gerhard Bundschuh, Tel. 07935/707-24, oder bundschuh@schrozberg.de.
- Unterschiedliche Termine gab Bürgermeisterin Förderer noch bekannt bzw. erinnerte daran, u.a. die anstehende Bundestageswahl am Sonntag, den 23.02.2025 und die nächste Sitzung des Schrozberger Gemeinderates am Montag, den 24.02.2025.