Am Dienstag, den 29. Juli 2025 besuchte Landwirtschaftsminister Peter Hauk die Stadt Schrozberg, um den Bewilligungsbescheid für die erste Tranche des bedeutenden Projekts „Flurbereinigung Spielbach“ offiziell zu übergeben. Dieser Besuch markiert den offiziellen Startschuss für ein zukunftsweisendes Vorhaben, das die landwirtschaftliche Infrastruktur und die ökologische Vernetzung in der Region nachhaltig verbessern soll. Am Heiligenbronner See trafen sich dafür einige Gäste um diese offizielle Übergabe zu feiern. Neben Bürgermeisterin Jacqueline Förderer durfte auch der Ortsvorsteher von Spielbach und zeitgleich Vorstand der Teilnehmergemeinschaft Klaus Ehnes die Anwesenden begrüßen. Der Beschluss zur Flurneuordnung wurde bereits am 11. Januar 2018 gefasst. Dieses Projekt verfolgt klare und wichtige Ziele: Es soll das landwirtschaftliche Wegenetz auf der Gemarkung Spielbach modernisieren, um den aktuellen Anforderungen der landwirtschaftlichen Maschinen gerecht zu werden. Insgesamt werden rund 20 Kilometer Asphalt- und Schotterwege ausgebaut – eine Investition, die nicht nur den Landwirten zugutekommt, sondern auch der Naherholung dient und die Sicherung der Ernährungs- und Rohstoffbasis stärkt. Weiter ist dieses Projekt ein bedeutender Schritt in Richtung nachhaltiger Entwicklung, moderner Infrastruktur und ökologischer Vernetzung – ein Grundstein für die positive Zukunft der Region. Durch geplante Ausgleichsmaßnahmen soll die Maßnahme außerdem die Kulturlandschaft erhalten. Das Anlegen von Obstbaumwiesen, die Freistellung von zwei ehemaligen Steinbrüchen oder die Renaturierung des Vorbachs durch entfernen der Sohlschalen tragen zum Ausgleich des Eingriffs bei und sorgen für einen zusätzlichen ökologischen Mehrwert.
Mit der Übergabe des Bewilligungsbescheides durch Landwirtschafsminister Peter Hauk für die 1. Tranche in Höhe von 1.182.750 € kann nun die erste Ausschreibung angegangen und auf einen baldigen Baubeginn gehofft werden.
Bürgermeisterin Förderer betonte bei der Übergabe, dass die Flurneuordnung ein Ausdruck von Zukunftsgestaltung sei. Das Projekt trägt dazu bei, die gewachsene Kulturlandschaft zu pflegen, die Wegeinfrastruktur auf den neuesten Stand zu bringen und die Land- und Forstwirtschaft als Rückgrat des ländlichen Raums zu stärken. Die Grundstücke des betroffenen Gebietes haben bereits eine vernünftige Größe, dennoch ist es wichtig, die Infrastruktur weiter zu entwickeln, um die Zukunftsfähigkeit der Gemeinde zu sichern. Neben den positiven Aspekten gibt es jedoch auch Herausforderungen, insbesondere durch den Biber, so Bürgermeisterin Jacqueline Förderer in ihrer kurzen Ansprache. Während der Artenschutz auf den ersten Blick eine Erfolgsgeschichte ist, verursacht der Biber in einigen Bereichen Probleme, wie etwa am Treffpunkt der Übergabe am See in Heiligenbronn, wo er regelmäßig das Ablaufbauwerk zu baut, den Bachlauf staut und dadurch die Entwässerung des Ortsteils gefährdet. Die Stadt Schrozberg stehe vor erheblichen ökologischen und finanziellen Herausforderungen, die eine langfristige und nachhaltige Lösung erfordern. Bürgermeisterin Förderer äußerte den Wunsch nach besseren Förderprogrammen, praxistauglichen Regeln im Bibermanagement und mehr Spielraum bei der Abwägung von Schutzgütern.
Abschließend dankte Bürgermeisterin Förderer allen, die an diesem wichtigen Projekt mitwirken: dem Amt für Flurneuordnung, den Planerinnen und Planern, den Grundstückseigentümern, Landwirten, den Mitgliedern des Vorstandes der Teilnehmergemeinschaft sowie dem Land Baden-Württemberg für die großzügige Unterstützung. Der Besuch des Ministers unterstreicht die hohe Wertschätzung und den hohen Stellenwert, den dieses Projekt für die Zukunft der Stadt Schrozberg habe. Auch Sebastian Schüller, Leiter des Dezernats Ländlicher Raum und damit für das Amt für Flurneuordnung und Vermessung verantwortlich betonte, wie wichtig hier die Zusammenarbeit bei einem solchen Projekt sei, denn nur wenn „jeder bereit ist etwas zu geben, damit für alle etwas Gutes rauskommt“, sei ein solchen Vorhaben zu realisieren.
Ein Dank ging auch an die Landfrauen Spielbach-Heiligenbronn, welche mit Häppchen sowie Kaffee und Kuchen für die kulinarische Verpflegung der Gäste sorgten.
Unser erstes Bild zeigt bei der Übergabe des Bewilligungsbescheides den Leiter des Dezernats Ländlicher Raum Sebastian Schüller, Landwirtschaftsminister Peter Hauk, Bürgermeisterin Jacqueline Förderer, Ortsvorsteher und Vorstand der Teilnehmergemeinschaft Klaus Ehnes und Landtagsabgeordneter Arnulf von Eyb.