Haushaltsplan einstimmig verabschiedet
….und dies ist schon eine Besonderheit. Nachdem die Beschlussfassung aufgrund einiger Anträge von Seiten der Wahlgemeinschaft für Jedermann vertagt wurde, wurde nun, nach ausführlicher Diskussion der Haushaltsplan für das Jahr 2019 einstimmig beschlossen. Sechs Anträge lagen vor, welche in der Sitzung besprochen und zum Teil auch ohne Beschlussfassung abgearbeitet wurden. Ein Antrag wurde vertragt – unabhängig von dem Beschluss des Haushaltsplans. Konkret ging es hier um den Wunsch, das letzte Kindergartenjahr kostenfrei zu machen. Doch es herrschte Unsicherheit im Gremium bezüglich der zukünftigen Beantragung von Zuschüssen, gilt doch hier oft die Voraussetzung, dass alle Einnahmequellen ausgeschöpft werden müssen. Nachdem dies nun bis zur nächsten Sitzung nach Möglichkeit geklärt werden soll, soll in der April-Sitzung erneut darüber beraten und dann auch entschieden werden. Folgende Anträge wurden nicht zur Beschlussfassung gebracht, sondern es wurde sich darauf geeinigt, dies von Seiten der Stadt Schrozberg so zu veranlassen: Zukünftig soll auch bei der Kinderbetreuung eine mögliche Kooperation mit anderen Gemeinden überprüft werden. Besitzer und Eigentümer leerstehender Wohnungen und Häuser werden von der Verwaltung, soweit bekannt, wegen einer möglichen Vermietung oder eines möglichen Verkaufs angeschrieben und die Richtlinien für das sogenannte Baukindergeld, welches in Schrozberg gewährt wird, werden in naher Zukunft überarbeitet werden. Hintergrund hierfür war der Antrag, ein Förderprogramm „Jung kauft Alt“ zu erstellen, um den Kauf und die Sanierung von bestehenden Wohnhäusern für junge Familien attraktiver zu machen. Außerdem wurde zugesagt, ein Angebot über die Kosten eines schnelleren Umstiegs auf LED einzuholen. Dem Antrag zum Einstieg in das kommunale Klimaschutzkonzept über einen ersten Maßnahmenplan wurde mit knapper Mehrheit und einigen Enthaltungen zugestimmt. Nach 1,5stündiger Diskussion war es dann soweit, alle anwesenden Gemeinderäte stimmten dem umfangreichen Zahlenwerk ohne Enthaltungen oder Gegenstimmen zu.
Viele Gewerke für die Sanierung des Freibades wurden vergeben
Trotz einiger höherer, aber auch niedrigerer Ergebnisse entgegen der Kostenberechnungen war Bauamtsleiter Pöschik aufgrund der momentanen Auslastung in der Baubranche zufrieden mit den Submissionsergebnissen. 11 Gewerke wurden teilweise öffentlich und auch teilweise beschränkt ausgeschrieben. Alle Gewerke wurden ohne Gegenstimme und Enthaltung vergeben. Zuständig für den Abbruch und den Rohbau wird die Firma Ilgenfritz aus Rot am See – Reubach sein. Die sogenannte Sondergründung wurde an die Firma BFI Zeiser aus Ellwangen vergeben. Das Kinderbecken kommt von der Firma MR Metallbau aus Brechen, die Beckenfolie von der Firma Kempe aus Markkleeberg. Die Zimmerarbeiten werden von der hiesigen Firma Klöpfer ausgeführt, die Arbeiten zur Dachabdichtung gehen ebenfalls nach Schrozberg, die Firma Helmut Jäger wird hier verantwortlich sein. Die Beckenausstattung übernimmt die Firma Diedrichs aus Hagen und mit eines der größten Gewerke, die Badewassertechnik mit Kosten von etwas mehr als 400.000 € geht an die Firma Rosenheimer aus Schwaikheim. Die Firma Sausele aus Schrozberg ist zuständig für die Heizungs- und Sanitärinstallationen und die Firma Hornung aus Rothenburg ob der Tauber für die Elektroinstallationen.
Verschiedenes
- Im letzten Jahr hat die Wegebaukommission ein neues Wegesanierungsprogramm aufgestellt. Die dringendsten Wege sollen nun in diesem Jahr saniert werden, zum Teil mit Zuschuss aus dem Ausgleichsstock. Diese Strecken wurden nun im Gemeinderat vorgestellt und dieser stimmte der Sanierung der vorgeschlagenen Flächen, Wege und Straßen einstimmig zu.
- Mit einer sogenannte Starkregenkartierung und -management für das komplette Stadtgebiet wurde an das Ingenieurbüro Winkler aus Stuttgart nach dem Beschluss des Gemeinderates beauftragt. Bauamtsleiter Pöschik erklärte, dass die Umsetzung von Schutzmaßnahmen bei Starkregenereignissen für die Stadt Schrozberg in den nächsten Jahren verstärkt zum Thema wird. Eine sogenannte Starkregenkartierung gilt in diesem Zusammenhang als Voraussetzung, sowohl für die weitere Planung und auch für die Beantragung von Fördermitteln. Kosten in Höhe von rund 88.000 € kommen nun auf die Stadt Schrozberg zu – vom Land werden solche Kosten mit voraussichtlich 70 % bezuschusst und ein solcher Zuschussantrag wird nun gestellt werden.
- Bald steht auch der Breitbandausbau im westlichen Stadtgebiet an – auch auf Gemarkung Riedbach. Hier gibt es die Besonderheit, dass dieser Ausbau über die Erbschaft einer verstorbenen Riedbacher Bürgerin mitfinanziert wird. Im Jahr 2004 wurde die Stadt Schrozberg als testamentarische Alleinerbin eingesetzt und dieses Erbe muss ausschließlich für solche Zwecke verwendet werden, die dem Teilort Riedbach zugutekommen. Der Ortschaftsrat Riedbach kam nun zum dem Entschluss, die Mittel teilweise für den Breitbandausbau in Riedbach zu verwenden. Einem dementsprechend ausformulierten Beschlussvorschlag wurde nach Aufnahme von zwei Ergänzungen einstimmig zugestimmt. Rund 90 Hausanschlüssen in der Altgemeinde Riedbach wird nur ein pauschaler Zuschuss von 700 € netto pro Glasfaserhausanschluss aus Mitteln der Erbschaft gewährt.
- Nochmals Thema war der Breitbandausbau, nun allerdings wegen der Mitverlegung von Abwasserleitungen im Rahmen der Bauarbeiten. So soll das Schmutzwasser aus Bossendorf, welches bisher nach Creglingen abgeleitet wird, nun mittels einer Abwasserdruckleitung nach Standorf transportiert werden, um dann über die einzelnen Pumpwerke bis zur Kläranlage Schrozberg zu kommen. Weiter sollen Abwasserleitungen zur Oberen Talmühle gelegt werden anlässlich der Bauarbeiten zum Breitbandausbau und auch in der Klopfhofstraße in Bartenstein gibt es zwei Gebäude, welche bisher nicht an die Ortskanalisation angeschlossen sind, dies aber nun bei dieser Möglichkeit nachgeholt werden soll.
- Entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen sind alle fünf Jahre die Kommandanten und deren Stellvertreter bei der Feuerwehr zu wählen. In diesem Jahr standen die Wahlen in den Abteilungen der Teilorte an. In Schmalfelden und Spielbach bleibt alles beim Alten, in Leuzendorf heißt der neue Kommandant Peter Baureis und dessen Stellvertreter Friedrich Wolz. In den westlichen Teilorten Bartenstein, Ettenhausen und Riedbach hat man sich darauf geeinigt, die bisherigen Abteilungsleitungen kommissarisch im Amt zu belassen, da hier einige Änderungen anstehen. Das gemeinsame Feuerwehrhaus ist in Planung und eine Zusammenlegung der Abteilungen steht an. Hierzu ist auch eine dementsprechende Feuerwehrsatzung zu überarbeiten. Der Gemeinderat stimmte dem Vorgehen so zu. Eine Ernennung steht an der Hauptversammlung der Feuerwehr am kommenden Wochenende an.
- Drei Bausachen wurde das gemeindliche Einvernehmen erteilt. Ein Bauantrag, nach einer bereits positiv beschiedenen Bauvoranfrage wurde nochmals kurz im Gremium vorgestellt. In der Steinstraße am Kreisverkehr Richtung Blaufelden soll eine Autowaschanlage mit vier Waschboxen und acht Staubsaugerplätzen entstehen. Pläne und Luftbilder zeigten den Gemeinderäten die genaue Lage. Weiter wurde die Verlängerung einer Lager- und Gerätehalle im Außenbereich in Krailshausen beantragt. Als dritte Bausache wurde der Antrag für eine umfangreiche Wohnhauserweiterung zu zwei Wohneinheiten in Untereichenrot vorgestellt. Auch hier fiel das Votum einstimmig: das gemeindliche Einvernehmen wurde erteilt.
- Zwei Spenden, nämlich eine Geldspende für den Kindergarten Ettenhausen-Bartenstein und eine Sachspende für die Schule Schrozberg wurden vom Gemeinderat genehmigt.
- Bürgermeisterin Förderer hatte erfreuliche Nachrichten – vier private Maßnahmen werden in diesem Jahr aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum – kurz ELR – gefördert. Insgesamt 175.020 € gehen damit ins Schrozberger Stadtgebiet.
- Knapp über 70 Namensvorschläge für die neue Stadtbibliothek gingen ein, über diese hohe Zahl zeigten sich auch die Kommunalpolitiker erfreut. Ausgewählt werden soll der Name im Bauausschuss der Bücherei, welcher am 18.03.2019 tagt.
- Weitere Termine stehen an und wurden in der Sitzung bekannt gegeben: Zum einen der Termin für die Infoveranstaltung für den Ausbau der Breitbandversorgung Riedbach am Mittwoch, 03. April 2019 und den Termin für die Bürgerwerkstatt am Dienstag, 07. Mai 2019.
Musikschule Hohenlohe stellt sich vor
Musikalische Erziehung ist für die Entwicklung der Kinder sehr wertvoll und Schrozberg gehört neben fünf weiteren Mitgliedsgemeinden zu der Musikschule Hohenlohe. Die sechs Trägerstädte bezuschussen die Musikschule Hohenlohe jährlich und so wurde anlässlich der Beratungen zum Haushalt darum gebeten, den Leiter der Musikschule Hohenlohe in eine Gemeinderatssitzung einzuladen, um über den Aufbau und die Entwicklung der Musikschule zu berichten. Es traf sich daher sehr gut, dass Bürgermeisterin Förderer bereits den seit 01.12.2018 offiziell eingesetzten neuen Leiter der Musikschule, Andreas Straßer für die März-Sitzung eingeladen hatte. Dieser nutzte nach einer kurzen Vorstellung eine Präsentation, um über die Struktur, das Angebot, die Finanzierung und die tägliche Arbeit zu berichten. Die Musikschule Hohenlohe gehört zum Verband deutscher Musikschulen, wie weitere ca. 930 andere Musikschulen in Deutschland auch. Dieser Verband gibt einen Strukturplan und die Qualitätsrichtlinien vor. Die Musikschule Hohenlohe bietet eine musikalische Früherziehung für Kinder im Alter von 4 bis 6 Jahren, Sprachförderung Singen-Bewegen-Sprechen, kurz SBS, Kooperationen mit Kindergärten und Grundschulen, sowie Instrumental- und Gesangsunterricht und hier nicht nur Einzelunterricht, sondern wie der Leiter Andreas Straßer berichtet: „zusammen musizieren macht noch mehr Spaß“ – auch in Form von Ensembles, Chören und Orchestern. Seine neuste Idee, welche er nun umsetzen möchte, ist die Arbeit mit Senioren – kurz die Geragogik. Der bundesweite Trend vom Rückgang der Schülerzahlen sei auch Thema in der Musikschule Hohenlohe mit Verwaltungssitz in Niederstetten, doch dafür gibt es neben dem demografischen Wandel weitere Gründe wie Interessenverlagerungen und auch Überforderungen wegen voller Terminkalender. Anlässlich der Kinderzahlen und auch der aktuellen Entwicklungen zeigte sich der Leiter allerdings zuversichtlich was die Zukunft angeht. Zur Finanzierung zeigte Leiter Andreas Straßer eine Übersicht über den Gesamtetat der Musikschule Hohenloher, welcher erkennen ließ, dass rund 56 % der Ausgaben über Entgelte und Kostenersätze selbst finanziert werde, 30 % macht der Zuschuss der Mitgliedsgemeinden aus. Doch dafür wird einiges geboten, insgesamt 62 Veranstaltungen mit 174 Lehrerbeteiligungen fanden im Jahr 2018 statt, 12 Veranstaltungen davon in Schrozberg. Zum Schluss seines Vortrages ging Leiter Andreas Straßer auf die „Nebenwirkungen“ einer musikalischen Ausbildung ein und nannte Stichworte wie Persönlichkeitsentwicklung, Kreativität, Sozialverhalten, Konzentration, Leistungsbereitschaft und Durchhaltevermögen sowie Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen. Durchweg positiv waren die anschließenden Wortmeldungen aus den Reihen der Kommunalpolitiker und nach einer kurzen Fragerunde wurde der Leiter Andreas Straßer verabschiedet.